Qualitätsbeeinträchtigungen in Wasserrohrnetzen durch Stagnationswasser
Damit Verbraucher keinen gesundheitsschädlichen Faktoren ausgesetzt werden, wird die Trinkwasserqualität in Deutschland aufgrund von Gesetzen und Verordnungen überwacht und strengen Kontrollen unterzogen. Über den Kontrollen in den Wasserwerken und Hochbehältern hinaus wird die Beprobung des Trinkwassers in Wasserrohrnetzen und an Zapfhähnen verlangt. Eine ordnungsgemäße Aufbereitung und Desinfektion ist daher genauso wichtig wie die Berücksichtigung, dass das Trinkwasser auf seinem Transportweg Beeinträchtigungen ausgesetzt wird.
Kommt Wasser während seines Transportwegs bis zur Entnahmestelle zum Stillstand, spricht man von sogenanntem Stagnationswasser. Damit es den Versorgern möglich ist eine konstante Qualität der Wasserverteilung zu gewähren, ist es wichtig dieses Stagnationswasser zu vermeiden. Langen Verweilzeiten in den Rohrleitungen sollte daher entgegen gewirkt werden. Da der Wasserverbrauch in den letzten Jahren bei gleichbleibender Netzstruktur immer mehr zurückgegangen ist, ist die Gefahr von Rostwasserbildung und Verkeimung gestiegen. Die Ursache von Rostwasser kann aber nur schwer zurückverfolgt werden, was den Einsatz von passenden Gegenmaßnahmen erschwert. Oftmals liegt aber auch hier das Problem in stagnierendem Wasser infolge von zu geringen Fließgeschwindigkeiten.
Trinkwasserversorgungssysteme müssen so geplant, errichtet und betrieben werden, dass die Kunden mit ausreichender Qualität und Quantität versorgt werden. Dies führt dazu, dass Stagnationsbereiche minimiert und damit Ablagerungsprozesse und Verkeimungen verhindert werden sollen. Hierfür gilt es im Vorfeld zu differenzieren, wo Stagnationsphasen eintreten und ob eine regelmäßige Spülung der Leitungsabschnitte notwendig ist. Eine Rohrnetzanalyse und –berechnung lässt Aussagen über die komplexen Zusammenhänge zwischen Systemkonfiguration, Wasser- und Löschwasserbedarf sowie Druck, Durchfluss, Fließgeschwindigkeit, Verweilzeiten und Strömungsrichtungen innerhalb eines Rohrnetzes zu.
Zu diesem Thema hat Dr. Esad Osmancevic von der RBS wave eine Fachpublikation in der Fachzeitschrift AQUA & GAS Ausgabe Nº2 | 2014 veröffentlicht.
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